Läufer

Warum Laufen?

Klar, gehen und laufen sind für den Menschen die natürlichen Weisen, sich fortzubewegen, auch wenn man heute denken sollte Autofahren sei bei weitem grundlegender. Also: gehen und ab und zu mal ein paar Schritte laufen, das tut jeder. Warum in aller Welt man aber freiwillig viele Kilometer laufen sollte, noch dazu wenn man eigentlich nirgends hin will und deshalb im Kreis oder doch in einer Runde zurück zum Ausgangspunkt läuft, ist alles andere als offensichtlich.

Kommt also das Gesundheitsargument in den Blick. Laufen ist eine Übung - neudeutsch ein "workout" - die bzw. der sehr effizient ist. Man kann weitaus schneller eine bestimmte Belastung erreichen als beispielsweise mit "normalem" Radfahren. Der Effekt für Herz, Kreislauf, Stoffwechsel und Sauerstoffhaushalt ist nachgewiesener Maßen erheblich. Sind wir also alle Gesundheitsfanatiker, die sich quälen mit der vagen Aussicht, irgendwelchen Übeln zu entkommen?

Nicht wirklich. Manche laufen um abzunehmen oder um futtern zu können und sich trotzdem die "schlanke Linie" zu erhalten. Aber würde man das über Jahre und Jahrzehnte durchhalten, wenn es lediglich anstrengend wäre? Wohl eher nicht. Einige wenige vielleicht. Passionierte Läufer werden unruhig, ja richtiggehend grantig, wenn sie über längere Zeit nicht Laufen können. Entzugserscheinungen eines Süchtigen? Triebstau eines Masochisten?

Ob man es nun als Bewegungsmuffel glaubt oder nicht: Laufen macht Freude und man fühlt sich wohl dabei und das auch noch Stunden später. Das gilt nun auch für Schwimmen und z.B. Radfahren, manche behaupten sogar das rackern an "Kraftmaschienen" in der Muckibude würde ihnen Spaß machen. Warum also durch die Gegend rennen, womöglich bei Regen? Da ist zum einen natürlich ein ganz praktischer Grund: man braucht sehr wenig, im Grunde nichts. Das würden engagierte Sportartikelverkäufer zwar vehement bestreiten, es bleibt dennoch wahr.

Wer es puristisch mag, kann seine Füße an Barfußlaufen gewöhnen und ein ganz normales T-Shirt und leichte Hosen reichen völlig aus. Für Nicht-Puristen tun's ein Paar bequeme, leichte Schuhe mit möglichst flachen Absätzen und es kann losgehen. Sicher, das lässt sich optimieren,dennoch gehört Laufen zu den anspruchslosesten Sportarten, was die Ausrüstung angeht. Schwimmen kann man auch nackt, aber wer hat schon immer genügend Wasser dabei? Laufbare Wege sind da leichter zu finden und sie haben praktisch immer geöffnet.

Es ist nicht nur lustvolles Schwitzen - das könnte man auch in der Sauna - es ist auch die Bewegung im Freien, ob das nun der Strand von Malibu oder der Stadtrand von Mannheim ist. Ein Gefühl von Freiheit kommt dazu. Es ist einfach angenehm, sich leicht und locker fortzubewegen, wie ein perfekt funktionierender, gut geölter Mechanismus. Hier sind wir wieder am Anfang. Laufen ist einfach die Art und Weise, sich fortzubewegen, für die der Mensch gemacht ist. Wie Zatopek weiland so schön gesagt hat: Fisch schwimmt, Vogel fliegt, Mensch läuft.

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Gestaltung & Inhalt: Dr. Wolfgang Metzger, Heidelberg
-  Zuletzt aktualisiert am 18. Feb. 2013  -